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  Der internationale Wasserflugzeughafen an St. Kunibert
 
Bereits 1914 arbeitet man auf Betreiben der AEG Berlin an der Schaffung eines Luftboothafens in Köln und Einrichtung eines Wasserflugzeug-Verkehrs von Köln nach Mainz. Ein planmäßiger Luftverkehr von Köln bis Königswinter stand unmittelbar bevor. Leider wurden diese Pläne durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges beendet.
Ab Herbst/Winter 1926 führte die Westflug GmbH, Bad Oeynhausen mit Junkers F 13-Wasserflugzeugen Werbeflüge über am Rhein gelegene Städte durch. Deren Stammeinlagen sollten die finanzielle Grundlage für die Verlängerung der geplanten Rheintallinie Rotterdam-Duisburg-Köln über Bonn, Mainz und Basel ermöglichen. Dieser Plan wurde nicht durchgeführt.
Ab 1927-05-16 führte dann die Deutsche Luft Hansa in Ihrem Sommerflugplan die regulären Passagierflüge von Köln - Duisburg - Rotterdam bis Ende August durch.

In Höhe der Kunibertskirche, an der sog. „Kunibertsrampe“, wurde ein Floßanleger gebaut, der die zu Wasserflugzeugen umgebauten Junkers F 13 anlanden konnte. Neben dem eigentlich Floß gab es noch ein Häuschen für das Postpersonal um die Post zu lagern und den Piloten Informationen bzgl. der Wetterlage usw. geben zu können.
Eingesetzt waren die Junkers F 13 „Stößer“, Kz: D-373 und die Junkers F 13 „Baumläufer“, Kz: D-433. Diese Maschinen trugen auf dem Leitwerk den Firmennamen Westflug GmbH , hatten aber den typisch Luft Hansa Anstrich.

Vermerk: Daß zu dieser Zeit 1926/27 schon die Linie beflogen wurde, geht daraus hervor, dass die Illustrierte Kölnische Zeitung bereits 1926 über einen „Luftverkehr zwischen den Rheinstädten Köln-Duisburg-Rotterdam“ berichtete. Weiter heißt es dort: „Zur Werbung für diesen Gedanken veranstaltet die Kölnische Zeitung besondere Flugtage.“

Die Westflug GmbH, Bad Oeynhausen kann auch eine Tochter der DLH AG gewesen sein.

Der Wasserflugzeughafen an St. Kunibert












Links:

Um im Hintergrund die Bastei und die zweite F 13 zu sehen, bewegen Sie bitte den Cursor über das Foto.


Wasserflugzeug F 13 vor alten Messegebäude
Die folgenden Wasserflugzeuge von Typ Junkers F 13 wurden auf der Rheintallinie eingesetzt:

  D 207   "Falke"
       
  D 433   "Baumläufer"
       
  D 463   "Tauchente"
       
  D 373   "Stößer"
        
 
 
 
Morgens um 7.10 Uhr flog die Maschine ab und kam abends um 19.30 Uhr wieder zurück.

Wenn Sie den Cursor über das Bild bewegen, können Sie auf der anderen Rheinseite die alten Messegebäude von 1924 sehen.
In der neuerbauten Messe begann am 12. Mai 1928 die internationale Presseausstellung "Pressa" bis Oktober.
 
Wasserflugzeug F 13


Auf diesem Foto wurde die "D 433 - Baumläufer" vor einer Industriekulisse im Ruhrgebiete (wahrscheinlich Duisburg) fotografiert. Diese Maschine beflog, wie die anderen, die Strecke Köln - Duisburg - Rotterdam.
Diese Maschine wurde von der Firma Westflug GmbH eingesetzt.
Wasserflugzeug Junkers F 13 in Köln


Auf dem Seitenschild kann man schwach die Route erkennen: Köln - Duisburg -  Rotterdam.
Bitte bewegen Sie den Cursor über das Bild.

Die Aufnahme entstand wahrscheinlich im Duisburger Hafen. Interessant ist, dass die Maschine mit dem Heck auf dem Floß steht.
Wasserflugzeug Junkers F 13 in Köln


Der Text unter dem Foto lautet:

"Luftverkehr zwischen den Rheinstädten"
Zur Werbung für diesen Gedanken veranstaltet die Kölnische Zeitung besondere Flugtage."

Die "D 373" wurde auch als Landflugzeug auf dem Butzweilerhof zur Passagierbeförderung eingesetzt.
Wenn Sie den Cursor über das Bild bewegen, sehen Sie ein Foto der Maschine vor der Riesenflugzeughalle. Bitte beachten Sie das normale (Räder-)Fahrwerk.
Die im Vorjahr 1927-05-26 mit Wasserflugzeugen beflogene Rheinstrecke Köln-Duisburg-Rotterdam wurde am 14. Mai 1928 nicht wieder eröffnet. Auch der Wasserverkehrslandeplatz am Kaiser Friedrich Ufer wurde nicht eingerichtet.

In einem Brief vom 27. September 1927 an den Oberbürgermeister Konrad Adenauer wird bezgl. Überseeflughafen Köln von einem Herrn (Name unbekannt) geschrieben:

„… habe ich schon darauf hingewiesen, dass nach einem Dafürhalten Ströme, die einen regen Schiffsverkehr ausweisen, für einen späteren Ozeanverkehr nicht in Frage kommen können. Hinzu kommt, dass auch bei Niedrigwasserstand die Tiefe des Wassers nicht ausreichen würde für große Wasserflugzeuge. Dieser Ansicht sind auch die Flugsachverständigen auf dem hiesigen Flugplatz.“

Hier das seltene Foto einer Junkers F 13 auf dem Rhein vor dem Siebengebirge. Da die Rheintalstrecke von Rotterdam über Duisburg nur bis Köln verlief, ist das nachfolgende Foto sehr interessant.
Hiermit möchte ich mich bei Hans Burgwinkel vom Poller Heimatmuseum für die Überlassung dieses Fotos bedanken.
 
Ein Junkers F13 Wasserflugzeug auf dem Rhein vor dem Siebengebirge
 
 
Kunibertsrampe in KölnBild unten: Heute sieht es an der Stelle des ehemaligen Wasserflugzeughafen so aus: Die Baracke stand dort, wo im Foto die Passanten auf der linken Seite sitzen. Die schmale Treppe direkt an der Kaimauer ist auch auf den historischen Fotos zu sehen.

Bild rechts: Durch Zufall konnte ich die ehemalige Stützmauer der eigentlichen Kunibertsrampe fotografieren. Bei Bauarbeiten wurde hier ein Loch für Rohre gegraben, wodurch die Mauer zum Vorschein kam. 
 
Wasserflugzeughafen in Köln Standort 2015
 
 
 
    
Um den Besuchern einen Eindruck des Wasserflugzeughafens zu geben, wurde am dem 2. April 2018 (Geburstag meiner Großmutter Lotte Müller, die hier im Diorama im blauen Kleid mit meinem Großvater  gezeigt wird. Mein Großvater Leo Müller ist hier an St. Kunibert aufgewachsen und hat den Wasserflug-zeughafen oft gesehen.) ein Modell der Anlage gebaut, um es in Ausstellungen zu zeigen. Neben dem kleinen Häuschen und dem Floß wird auch die Kunobertsrampe und die Uferpromenade vor St. Kunibert gezeigt.
Leider steht das Modell die meiste Zeit auseinander gebaut in einem Abstellraum.
Bild unten: Die dazugehörige Informationstafel. Bitte klicken Sie auf die Tafel um eine größere Version zu sehen.

Infotafel für das Diorama "Wasserflugzeughafen an St. Kunibert" des Historischen Luftfahrtarchiv Köln
 
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